E-Book-FAQs

 Häufige Fragen zu E-Books und die Antworten darauf


*Änderungen in der Erfassungspraxis, die sich mit der Einführung der providerneutralen E-Book-Aufnahme ab Januar 2016 ergeben haben, sind momentan hellgelb hinterlegt.

  1. In welchen Fällen ist für ein E-Book eine separate Beschreibung zu erstellen?
  2. Was ist eine angereichterte Beschreibung?
  3. In welchen Fällen ist eine angereicherte Beschreibung zu erstellen?
  4. Wie unterscheiden sich eine angereicherte Beschreibung und eine "reine" E-Book-Beschreibung?
  5. Wie ist mit E-Books von Aggregatoren wie EBook Central, EBSCOhost … umzugehen?
  6. Wie ist mit einzeln (nicht in einem Paket oder via Aggregator) lizenzierten E-Books umzugehen?
  7. Produktsigel: was ist das, welche Funktion hat es, wo ist eine Übersicht zu finden, woher ist es zu bekommen?
  8. Wie und wo können weitere, ggf. lokale, Selektionskennzeichen erfasst werden?
  9. Was sollte beim Anlegen von Bestellkatalogisaten für noch nicht erschienene E-Books beachtet werden?
  10. Wie sind Beschreibungen von E-Books im Erwerbungsmodell Patron-Driven-Acquisition (PDA) zu kennzeichnen und kann man diese für andere Lizenzen nachnutzen?
  11. Wie lauten die Suchkommandos, um Beschreibungen von E-Book-Paketen zu finden?
  12. Welches Erscheinungsdatum ist in E-Book-Beschreibungen anzugeben?
  13. Welche ISBNs und weitere Identifier sind in der E-Book-Beschreibung zu verankern?
  14. Wie ist mit "Persistent Identifier" wie DOI oder URN in der E-Book-Beschreibung umzugehen?
  15. Was ist bei der Belegung von Feld 655 bei kostenfreien E-Books zu beachten?
  16. Was ist bei lizenzpflichtigen E-Books bei der Belegung von Feld 655 und Feld 656 zu beachten?
  17. Was bedeuten die verschiedenen Aleph-Returncodes beim Speichern eines Datensatzes mit URL und wie ist mit dauerhaft ungültigen URLs zu verfahren?
  18. Wie ist mit einem institutionsspezifischen Link/URL zu verfahren?
  19. Wie sind E-Books zu behandeln, die als Druck-Ausgabe mehrteilig sind?
  20. Welche E-Book-Pakete werden laufend erschlossen und welche Verarbeitungswege gibt es im BVB für E-Book-Metadaten?
  21. Was bedeutet Fremddatenmodell und Patenmodell bei der Erschließung von E-Books und welche Aufgaben haben Paketbetreuer?
  22. Kann man vom Verlag bereitgestellte MARC-Daten nachnutzen und in B3Kat übernehmen?
  23. Warum haben via Fremddaten (MARC-Daten) eingespeicherte E-Books oft keine Verknüpfung zu Normdaten (PND/GKD/SWD) und keine Sacherschließung nach B3Kat-Standards?
  24. Was ist zu tun, wenn meine Bibliothek die E-Book-Metadaten eines in B3Kat schon vorhandenen Pakets ins Lokalsystem übernehmen will?
  25. Wie sind monografische Online-Reihen und deren Teile zu behandeln?
  26. Welche Mindestanforderungen gelten für das Hochkatalogisieren von E-Books in B3Kat?

1. In welchen Fällen ist für ein E-Book eine separate Beschreibung zu erstellen? 
 

Bei einem E-Book handelt es sich jeweils um eine Manifestation (unabhängig davon über welche Plattform / welchen Anbieter der Zugriff erfolgt) und nach RDA-Regeln sollte eine Beschreibung je Manifestation angelegt werden. Aus diesem Grund wurde im B3Kat zum 18. Januar 2016 die „Providerneutrale E-Book-Aufnahme" eingeführt.

Dies bedeutet, dass es für einen bibliographisch identischen E-Book-Titel nur eine E-Book-Aufnahme in B3Kat geben sollte. Wenn ein lizenzpflichtiges E-Book von verschiedenen Anbietern vertrieben wird, so werden die Zugangsinformationen aller Anbieter in einer providerneutralen Aufnahme aggregiert.

Die Anzeige des korrekten Zugangslinks im OPAC der jeweiligen Bibliothek wird auf Lokalsystem-Ebene (automatisch aufgrund der Datenstruktur der providerneutralen Aufnahme) gesteuert.

Anmerkung zu Altdaten:

Bis Ende 2015 galt in B3Kat die Regelung, dass für lizenzpflichtige E-Books in der Regel PRO ANBIETER / VERLAG eine eigene Beschreibung erstellt werden musste. Aus diesem Grund sind in den Altdaten noch getrennte Aufnahmen vorhanden. Diese werden – soweit möglich – maschinell an die neue Datenstruktur angepasst (voraussichtlich 2021) und zusammengeführt (voraussichtlich ab 2022).

 

Wenn Sie bei der Katalogisierung eines E-Books eine für Ihren Zugriff passende, aber noch nicht providerneutrale Aufnahme vorfinden, dann ist es ausreichend, wenn Sie an diese alte Aufnahme nur Ihren Besitznachweis anhängen – ohne zusätzliche Belegung von Feld 656e.

Falls es für das von Ihnen zu katalogisierende E-Book nur eine nicht providerneutrale Aufnahme eines anderen Anbieters gibt, dann kann diese genutzt werden, indem Sie mit Hilfe der Angleichungsroutine "ebook um neuen Provider ergänzen" Ihr Feld 656e und das weitere Produktsigel in 078e ergänzen. Bitte legen Sie dann unbedingt zusätzlich für alle bereits angehängten Bibliotheken 656e-Felder des ersten Anbieters an (ebenfalls mit der Angleichungsroutine "book um neuen Provider ergänzen" und/oder durch Kopieren von 656e und Anpassen des 656e-Unterfeldes $l).
Alternative: Sollte die Ergänzung aller 656e-Felder nicht möglich sein, erstellen Sie eine eigene providerneutrale Aufnahme (durch Kopie und Anpassung der bereits vorhandenen Aufnahme).

 

Bitte beachten Sie: Alle bayerischen Bibliotheken, die den zentral betriebenen SFX-Server des Bibliotheksverbunds Bayern nutzen, müssen in den providerneutralen Aufnahmen immer ihr Feld 656e (inklusive Produktsigel in Unterfeld p) belegen, wenn sie eine erfolgreiche Aktivierung der Titel in SFX erreichen möchten.


Kostenfreie Digitalisate und Online-Dissertationen: Sind für kostenfreie Digitalisate und Online-Dissertationen keine korrespondierende Druckausgaben-Beschreibung vorhanden, dann wird eine neue E-Book-Beschreibung erstellt, die zur Erschließung des Druckwerks später ggf. auch in eine angereicherte Beschreibung umgewandelt werden kann.

E-Book-Pakete: Beschreibungen für E-Book-Pakete als Ganzes ("Paket-Aufnahmen" ; z.B. zur Verwaltung von Erwerbungsdaten) werden gemäß den Bestimmungen für Continuing Integrating Resources primär in der ZDB erfasst.


  2. Was ist eine angereicherte Beschreibung?  

Eine angereicherte Beschreibung ist eine Beschreibung, die die Angaben zur Beschreibung der Druckausgabe und der kostenfrei zugänglichen Online-Dissertation bzw. des Digitalisats in einem Datensatz vereint. Die E-Book-spezifischen Angaben, wie Link/URL und URN, werden in die zugrundeliegende Beschreibung der Druckausgabe integriert. Die angereicherte Beschreibung enthält nur Medientyp und Datenträgertyp der Druckausgabe. In Feld 078$e ist nur die Belegung "ebook" zulässig.



3. In welchen Fällen ist eine angereicherte Beschreibung zu erstellen?

Angereicherte Beschreibungen werden nur für Online-Dissertationen und frei zugängliche Digitalisate erstellt, unter der Voraussetzung, dass eine passende, d.h. der gleichen Ausgabe zuordenbare, Druck-Beschreibung in der B3Kat-Titeldatenbank vorhanden ist. Für die Erfassung kann die Satz-Angleichen-Routine "Print zu angereicherte Beschreibung" verwendet werden.

Alma-Bibliotheken: Ausnahmeregelung nur(!) für Berliner Alma-Bibliotheken bei angereicherten Beschreibungen zur Verzeichnung freier Online-Ressourcen.



4. Wie unterscheiden sich eine angereicherte Beschreibung und eine "reine" E-Book-Beschreibung?

In angereicherten Beschreibungen sind die zugrundeliegenden Beschreibungen der Druckausgaben typischerweise um das Feld 078e (Belegung "ebook") und das Feld 655e (Link/URL ggf. mit zusätzlichen Angaben in Unterfeldern) ergänzt. 776 $i ist mit der Beziehungskennzeichnung "Erscheint auch als" und 776 $n mit "Online-Ausgabe" zu belegen. Ggf.  ist auch ein Persistent Identifier, z.B. URN, in Feld 776 $o zu ergänzen.
Medientyp und Datenträgertyp (Feld 061 und 062) werden nur für die Druckausgabe angegeben und bleiben unverändert.
Die angereicherten Beschreibungen haben im Gegensatz zu "reinen" E-Book-Beschreibungen diese Felder nicht:

Feld 050 Pos. 8 g (Codierung Online-Ressource)
Feld 061 c
Feld 062 cr
Feld 552 (URN oder DOI stattdessen in 776 $o)



5. Wie ist mit E-Books von Aggregatoren wie EBook Central, EBSCOhost … umzugehen?

Für (evtl. auch einzeln) lizenzierte E-Books in Aggregatorprodukten ist eine ggf. vorhandene providerneutrale Aufnahme für das E-Book beim Verlag / einem anderen Aggregator zu nutzen. Dazu wird in der vorhandenen Aufnahme in einem weiteren Feld 656e inkl. Unterfeldern der Link für die eigene Bibliothek ergänzt. 

Als Arbeitshilfe steht die Satz-Angleichen-Routine „EBook um Provider ergänzen" zur Verfügung.

Wenn für einen E-Book-Titel noch gar keine Aufnahme in B3Kat vorhanden ist, dann wird für ein (evtl. auch einzeln) lizenziertes E-Book in Aggregatorprodukten eine neue, providerneutrale Aufnahme erstellt. Diese kann später von anderen Bibliotheken ggf. um weitere Anbieter erweitert werden.

Wenn für einen E-Book-Titel bereits mehrere Aufnahmen für dieses E-Book in Aleph vorhanden sind, dann können diese mit der MEMO-Funktion in Aleph (Adresse: …) zur Umlenkung gemeldet werden. 

 

Zum korrekten Umgang mit Altdaten (= nicht providerneutrale Aufnahme/n) siehe E-Book-FAQ 1 „Anmerkung bei Altdaten“.


Die MARC-Daten vieler Aggregatoren enthalten gemäß den angloamerikanischen Katalogisierungsregeln eine Beziehung für den Aggregator als Körperschaft, die folglich beim Import der Daten in Feld 2xx b landet.



6. Wie ist mit einzeln (nicht in einem Paket oder via Aggregator) lizenzierten E-Books umzugehen?

Für E-Books in Einzellizenz sind im Allgemeinen eigene providerneutrale Aufnahmen zu erstellen bzw. bereits vorhandene Beschreibungen für die E-Book-Manifestation entsprechend zu ergänzen (weiteres Feld 656e für den Link der eigenen Bibliothek einfügen). 

In Feld 656e Unterfeld p ist nach Möglichkeit ein passendes Produktsigel einzutragen. Bei Einzelkäufen sollte hier das allgemeine, übergreifende Produktsigel des jeweiligen Anbieters verwendet werden. So sollte z.B. für einzeln gekaufte E-Books beim Verlag de Gruyter das Produktsigel ZDB-23-DGG (=de Gruyter E-Books) eingetragen werden.

Die Verwendung des Produktsigels in Feld 656e Unterfeld p stellt sicher, dass der Zugriff für jede Bibliothek dem jeweils zutreffenden Anbieter korrekt zugeordnet werden kann. Diese Zuordnung ist unter anderem auch für die korrekte SFX-Aktivierung notwendig.

Bei Bedarf können für Einzellizenzen weitere Selektionskennzeichen in Feld 656 $q oder in Lokalsystemkategorien erfasst werden.

Wenn man ein einzelnes E-Book erwirbt für das es kein passendes Produktsigel gibt und die Beantragung eines eigenen Produktsigels auch nicht sinnvoll erscheint (z.B. bei sehr kleinen Verlagen oder direktem Erwerb beim Verfasser etc.) kann 078e "ebook" und 656e $p "ebook" verwendet werden.


7. Produktsigel: was ist das, welche Funktion hat es, wo ist eine Übersicht zu finden, woher ist es zu bekommen?

Produktsigel werden für alle Arten von Online-Ressourcen, also E-Books, E-Zeitschriften und Online-Datenbanken, von der Sigelstelle der Staatsbibliothek zu Berlin vergeben. Die Produktsigel haben alle das Präfix "ZDB-", gefolgt von einer Nummer für den Verlag/Anbieter (z.B. "2" für Springer) und einem Kürzel für das Online-Produkt bzw. die Kollektion. Beispiel: "ZDB-2-STI" für Springer E-Book Kollektion Technik & Informatik. Die Produktsigel werden einheitlich in allen deutschen Bibliotheksverbünden angewendet.

In B3Kat wird in der providerneutralen E-Book-Aufnahme das jeweils zum Zugriff einer Bibliothek passende Produktsigel primär in Feld 656e $p eingetragen. Durch das Ausführen der Routine „EBook 078e aus 656e generieren" werden die in Feld 656e $p eingetragenen Produktsigel in Feld 078e übernommen (sofern es nicht sowieso schon durch die Angabe einer anderen Bibliothek in einem anderen Feld 656 $p vorhanden ist). Bei Bedarf ist auch eine händische Korrektur von Feld 078e möglich.


Feld 078e dient als Selektionskennzeichen für die Metadaten einer E-Book-Kollektion. Das Produktsigel ist damit ein Element, um eindeutig zu identifizieren, zu welchem Online-Produkt eine Ressource und deren Beschreibung gehört. Die gängigsten in B3Kat verwendeten Produktsigel sind über die Auswahlliste [Strg+F8] des  Feldes 078e aufrufbar. Im Sigelverzeichnis online sind alle bereits vorhandenen Produktsigel recherchierbar. Für Produktsigelanträge oder die Integration von Produktsigeln in die Auswahlliste wendet man sich an ebooks@bsb-muenchen.de


8. Wie und wo können weitere, ggf. lokale, Selektionskennzeichen erfasst werden?

Lokalsystem: Frei definierte Selektionskennzeichen können in Lokalsystemkategorien erfasst werden. Beispiele: "ebookEL" für Einzellizenz-E-Books oder "ODopus" für Online-Dissertation in OPUS.
B3Kat: Bei Bedarf können weitere Selektionskennzeichen in Feld 656 $q eingegeben werden. Jede Bibliothek kann eigene Inhalte für 656 $q definieren. Zwingend ist jedoch, dass dabei unbedingt die Bibliothek am Anfang des Selektionskennzeichens eindeutig erkennbar ist. Man sollte deshalb als einleitendes Element immer die ersten 3 Buchstaben des Besitznachweises nehmen, da dieser in B3Kat eindeutig und der Bibliothek zuordenbar ist. Beispiel: ubaopus

In Feld 078q sollten in providerneutralen E-Book-Aufnahmen nur allgemeingültige Spezifikationen zu den Produktsigeln angegeben werden, wie z.B. Jahresringe.

Beispiel: 078e ZDB-16-HEQ     (Hanser E-Books, Paket Qualitätsmanagement)

              078q ZDB-16-HEQ15 (Hanser E-Books, Paket Qualitätsmanagement 2016)

 

 

 

Zur Belegung mit Selektionskennzeichen für PDA-E-Books siehe E-Book-FAQ 10!

 

 

 

9. Was sollte beim Anlegen von Bestellkatalogisaten für noch nicht erschienene E-Books beachtet werden? 

Falls bei der Bestellkatalogisierung für E-Books sehr rudimentäre Beschreibungen angelegt werden, so kann dies im B3Kat zu Dubletten führen (durch Einspeicherungen oder weil andere Bibliotheken die Beschreibung nicht eindeutig zuordnen können).

Wenn es sich um E-Books handelt, für die kein Produktsigel eingegeben werden kann (da Einzelkäufe oder Produktsigel noch nicht bekannt), so wird empfohlen eine Erläuterung in Feld 656 $q einzufügen, die deutlich macht, für welchen Anbieter die E-Book-Beschreibung erstellt wurde (Beispiel: 656 $q BSB_Vahlen_bestellt). Kann man noch keine URL in 656 angeben, darf zwischenzeitlich 078q belegt werden.

Es  wird empfohlen so viele Informationen wie möglich in der Beschreibung einzutragen. Vor allem der DOI sollte in Feld 552a immer angegeben werden, wenn er schon bekannt ist (auch wenn er zum Zeitpunkt der Bestellkatalogisierung noch nicht funktionieren sollte), da dieser bei maschinellen Einspeicherungen von Fremddaten für den Dublettencheck verwendet wird.



10. Wie sind Beschreibungen von E-Books im Erwerbungsmodell Patron-Driven-Acquisition (PDA) zu kennzeichnen und kann man diese für andere Lizenzen nachnutzen?

E-Book-Beschreibungen für Titel, die im Rahmen von PDA (=Patron Driven Aquisition; nutzergesteuerte Erwerbung) den Nutzern angeboten werden, erhalten genau wie herkömmlich erworbene E-Books in Feld 656 $p das zum Paket gehörende Produktsigel. Zusätzlich müssen die Titel in Feld 656 $q mit den folgenden Angaben gekennzeichnet werden: Bibliothekskürzel (3 Großbuchstaben)_PDA_ Paketkürzel aus Produktsigel

Beispiel:


Wenn ein solcher Titel dann endgültig von der Bibliothek erworben wird, so ist die Kennzeichung in Feld 656 $q am Ende um die Bemerkung "_Kauf", zu erweitern.

Beispiel:


Durch diese erweiterte Kennzeichnung der gekauften Titel kann sichergestellt werden, dass diese Titel in B3Kat und damit im Katalog der Bibliothek bleiben. Nach Beendigung des PDA-Modells werden die nicht erworbenen Titel anhand der unveränderten Kennzeichnung in Feld 656 $q erkannt und können gelöscht werden.

Gemäß der Grundregel für das Erstellen der Beschreibungen für lizenzpflichtige E-Books sollen andere Bibliotheken die Beschreibungen für PDA-Titel für eigene Lizenzen oder für ein eigenes PDA-Modell nachnutzen. Durch das Setzen des eigenen Besitznachweises (und des eigenen URL-Feldes 656) ist garantiert, dass diese E-Book-Beschreibungen bei einer von einer anderen PDA-Bibliothek ausgelösten Löschaktion nicht aus B3Kat entfernt werden.



11. Wie lauten die Suchkommandos, um Beschreibungen von E-Book-Paketen zu finden?

In der Aleph-Expertensuche kann mit dem Suchschlüssel "wse" der Inhalt von 078e (Produktsigel) abgesucht werden. Beispiele für Suchkommandos:

E-Books des Springer-Pakets Business & Economics (Produktsigel: ZDB-2-SBE)
  wse=ZDB-2-SBE

E-Books des Springer-Pakets Business & Economics mit Erscheinungsjahr 2012
  wse=ZDB-2-SBE AND wyr=2012

E-Books des Springer-Pakets Business & Economics mit Erscheinungsjahr 2012 mit Besitznachweis z.B. der UB Regensburg
  wse=ZDB-2-SBE AND wyr=2012 AND wbn=UBR01

E-Books des Springer-Pakets Naturwissenschaften mit Erscheinungsjahr 2012 und 2013
  wse=ZDB-2-SNA AND wyr=(2012 OR 2013)

E-Books des Springer-Pakets Geistes-Recht-Sozialwissenschaften des Verlags Gabler mit Erscheinungsjahr 2013
  wse=ZDB-2-SGR and wve=Gabler AND wyr=2013

E-Books von Oldenbourg-Link - Suche nur der E-Books ohne E-Zeitschriften, die mit dem gleichen Produktsigel ausgestattet sind
  wse=ZDB-42-OBL NOT wef=p

Folgende weitere Suchschlüssel stehen zur Recherche in providerneutralen E-Book-Aufnahmen zur Verfügung:

- IEB   Index auf Feld 020 (Anbieter-ID)

- WEL Stichwortindex auf Feld 656e $l

- EBQ Phrasenindex auf Feld 656e $q

- ELQ Phrasenindex auf Feld 656e $l + $q

- EBK Phrasenindex auf Feld 656e $l + $p + $q

- EBU Phrasenindex auf Feld 656e $u

 

(Bei einer Recherche in $u sind die Zeichen :// und  / durch ein Leerzeichen zu ersetzen. Sonstige Satzzeichen im Link werden weggelassen. Bei den Suchkommandos ELQ und EBK werden die Inhalte der einzelnen Unterfelder mit Leerzeichen aneinander gereiht.)

  

Beispiele: 

Alle E-Books der FU Berlin mit Produktsigel ZDB-38-EBR und einem ebrary-Link in einem der in der Aufnahme enthaltenen Felder 656e $u in der Form : http://site.ebrary.com/lib/fub/Doc?id*:

EBK=FUBA1 ZDB38EBR* and EBU=HTTP SITEEBRARYCOM LIB FUB DOCID*

 

Alle URLs in Feld 656 $u http://www.test-link.de

EBU=HTTP WWWTESTLINKDE



12. Welches Erscheinungsdatum ist in E-Book-Beschreibungen anzugeben?

Ein Erscheinungsdatum wird gemäß den Bestimmungen von RDA 2.8.6.3 + D-A-CH AWR 2.8.6.3 + D-A-CH AWR 2.8.6.6 erfasst.

Als bevorzugte Informationsquelle zur Angabe des Erscheinungsjahres wird als erste diejenige mit Textinhalt (z.B PDF-Datei mit Titelblatt) verwendet. Ansonsten werden als Informationsquelle weitere Metadaten in Textform, die einen Titel enthalten (z.B. E-Book-Frontpage mit Angabe des Titels), verwendet.

Ist ein Copyright-Jahr angegeben und es ist anzunehmen, dass sich dieses auf die vorliegende Ausgabe bezieht, wird es als ermitteltes Erscheinungsjahr in eckigen Klammern angegeben. Dies gilt auch dann, wenn zusätzlich zum Copyright-Jahr ein späteres Herstellungsjahr angegeben ist oder wenn die Ressource schon im Vorjahr des im Copyright-Vermerk angegebenen Jahres vorliegt. Sind mehrere Copyright-Daten angegeben, wird das jüngste als ermitteltes Erscheinungsjahr verwendet.

Beispiel: 


Bei E-Books, bei denen die Druckausgabe in mehreren Teilen erscheint und bei denen die Teile in verschiedenen Jahren erschienen sind, kann in Feld 419_$c (=Datumsangabe) eine Von-Bis-Angabe und in Feld 425a (=Erscheinungsjahr in Ansetzungsform) das erste Erscheinungsjahr eintragen werden.

Beispiel:


Bei Dissertationen wird als Erscheinungsjahr in Feld 419 stets das Jahr der mündlichen Prüfung angegeben.

Bei automatischen Metadateneinspielungen, bei denen aus den MARC-Daten das für das gesamte Paket gültige Jahr automatisch übernommen wird, kann es vorkommen, dass anbieterseitig eine vom eigentlichen Publikationsjahr abweichende Jahresangabe verwendet wird.


13. Welche ISBNs und weitere Identifier sind in der E-Book-Beschreibung zu verankern?

Die ISBN für die E-Book-Ausgabe ist in Feld 540a anzugeben. Liegt die ISBN für die Druck-Ausgabe (ohne weiteren Rechercheaufwand) vor, dann sollte diese in Unterfeld 776_ $z angegeben werden. Möchte man mehrere ISBNs der Druck-Ausgabe angeben, so wird das komplette Feld 776_ mit allen Unterfeldern wiederholt.


Beispiel:

Werden für E-Books von den Anbietern sonstige Nummern zur eindeutigen Identifikation des E-Books vergeben (=Anbieter-IDs), so sind diese in Feld 020 einzutragen. Dabei wird in Unterfeld 020 $a die ID-Nummer eingetragen, in Unterfeld 020 $b wird das allgemeine Produktsigel für die Plattform des Anbieters angegeben. Gibt es kein allgemeines Produktsigel für die Plattform, so wird das Produktsigel des jeweiligen Pakets verwendet. Die Anbieter-IDs sind für Abgleiche bei maschinellen Einspielungen neuer Titel von großer Bedeutung, um bereits vorhandene Beschreibungen identifizieren zu können.

Beispiel:


   14. Wie ist mit "Persistent Identifier" wie DOI oder URN in der E-Book-Beschreibung umzugehen?  

Der DOI - Digital Object Identifier (Beispiel: 10.1007/978-3-531-90902-8 ) ist in Feld 552a und der URN - Uniform Resource Name (Beispiel: urn:nbn:de:bvb:12-bsb00053639-3) ist in Feld 552b zu erfassen.
DOI und URN sind in Feld 552 immer anzugeben, auch wenn sie in Feld 655 bzw. 656 als Bestandteil der URL nochmals vorkommen.


Bei Vorhandensein eines DOI empfiehlt es sich, in den URL-Feldern 655 bzw. 656 in Unterfeld u die DOI-Resolving-URL anzugeben und in 655 bzw. 656 Unterfeld x mit "Verlag" als Produzenten-URL zu kennzeichnen. Die DOI-Resolving-URL beginnt vor dem DOI immer mit: https://doi.org/
(Beispiel: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90902-8).

Weitere Infos zu DOI-Anzeigerichtlinien siehe Display Guidelines for Crossref DOIs und Crossref-Blog

 

E-Books: Der URN muss in 552b und die URN-Resolving-URL sollte zusätzlich zur Produzenten-/Verlags-URL (z.B. Hochschulschriftenserver-URL) erfasst werden.
Die URN-Resolving-URL beginnt immer mit: 
https://nbn-resolving.org/ 
(Beispiel: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00053639-3). 

E-Book-Aufnahmen, die von der DNB übernommen werden, enthalten meistens eine nbn-resolving-URL, die aber bei kostenpflichtigen E-Books nicht zum Volltext, sondern zu einer lokalen Lizenzinformation der DNB führt. In diesem Fall kann eine solche URL gelöscht werden.

Digitalisate: bei Vorhandensein eines URN wird dieser in angereicherten Beschreibungen im Reproduktionsvermerk in Feld 649d Unterfeld o angegeben. In Feld 655e kann in Unterfeld u die URN-Resolving-URL erfasst werden. 

In allen Fällen erhält die URN-Resolving-URL in Feld 655 Unterfeld x den Text "Resolving-System".


Beispiele:

DOI - Lizenzpflichtiges E-Book

 
URN - Digitalisat


 
URN - Online-Dissertation

 

URN-Resolving-URL der DNB ohne Volltextzugang

 

URN-Resolving-URL der DNB ohne Volltextzugang - Fehlermeldung



15. Was ist bei der Belegung von Feld 655 bei kostenfreien E-Books zu beachten?

Indikator e: handelt es sich bei dem in Unterfeld u verankerten Link um eine mit http:// beginnende URL (Uniform Resource Locator), ist der Indikator e in Feld 655 obligatorisch.

Bei kostenfreien E-Books ist nur Feld 655e zu belegen, Feld 656e ist hier nicht vorgesehen. Der Sachverhalt „kostenfrei" wird in Unterfeld z kostenfrei wiedergegeben.

Falls ein kostenfreies E-Book von mehreren Plattformen angeboten wird (z.B. DOAB, JSTOR, Verlag selbst …) kann Feld 655e bei kostenfreien E-Books wiederholt werden.

Wird die Online-Ressource nicht vollständig, aber zum erheblichen Teil verfügbar gemacht, z.B. wenn die URL nur auf einen Teil einer mehrteiligen Monografie weist oder ein E-Book nicht alle Kapitel anderer Versionen umfasst, wird das angegeben durch diese Belegung von Unterfeld 3: Volltext#Teil

Beispiel:

Liegen Persistent Identifier wie DOI (Digital Object Identifier) oder URN (Uniform Resource Name) vor, so gelten die Ausführungsbestimmungen zur Angabe von weiteren URLs bei FAQ 14.

 

Sonderfälle

Fall 1: Wenn ein eigentlich kostenfreies E-Book gleichzeitig von einem Anbieter als Bestandteil eines insgesamt kostenpflichtigen Paketes vertrieben wird, dann kann dieser Sachverhalt dargestellt werden, indem man das Produktsigel für das kostenpflichtige Paket in einem zusätzlichen Feld 078e einträgt. Felder 656e sollen bei kostenfreien E-Books generell nicht angelegt werden. Es nutzen alle Bibliotheken den Link aus Feld 655e mit Unterfeld z kostenfrei.

Fall 2: Wenn ein E-Book einerseits im Open Access angeboten wird aber gleichzeitig von einem anderen Anbieter kostenpflichtig  - unter einer zugangsbeschränkten URL - vertrieben wird (z.B. E-Book ist über DOAB frei verfügbar, aber E-Book-Central verkauft das E-Book inkl. einer zugangsbeschränkten URL), so müssen in diesem Sonderfall separate Beschreibungen für das kostenpflichtige und das kostenfreie E-Book angelegt werden.


16. Was ist bei lizenzpflichtigen E-Books bei der Belegung von Feld 655 und Feld 656 zu beachten?

In Feld 655e soll der Link/URL zur Website des Erstveröffentlichers (in der Regel korrespondiert dieser mit der Verlagsangabe in Feld 419) angegeben werden. Bei lizenzpflichtigen E-Books sind unterschiedlich gestaltete URLs, die auf das gleiche Verlagsangebot linken, in Feld 655e nicht zu verankern; hier sollte man sich für einen entscheiden und diesen möglichst einheitlich verwenden. Liegen Persistent Identifier wie DOI (Digital Object Identifier) oder URN (Uniform Resource Name) vor, so sollten die aus diesen gebildeten Resolving-URLs in Feld 655e und 656e verwendet werden. Es ist außerdem das Unterfeld 655e $z URL des Erstveröffentlichers zu belegen. 

In Feld 656e wird der Link je Bibliothek mit Lizenz eingetragen. Es wird folgende Unterfeldstruktur verwendet:

UF u = URL
UF l  = Besitznachweis (LOW) der besitzenden Bibliothek
UF p = Produktsigel
UF q = bibliotheksspezifische Selektionskennzeichen
UF x = Verlag / Aggregator
[keine Belegung von Unterfeld z]
UF 3 = Volltext

 

Beispiel:





17. Was bedeuten die verschiedenen Aleph-Returncodes beim Speichern eines Datensatzes mit URL und wie ist mit dauerhaft ungültigen URLs zu verfahren?

Beim Speichern von E-Book-Beschreibungen werden die URLs in Feld 655e/656e abgeprüft. Die Browserrückmeldungen (Returncodes) werden in B3Kat angezeigt. Eine komplette Übersicht der möglichen Returncodes ist in der Aleph-Feldhilfe zu Feld 655e dokumentiert.
Einige Returncodes erfordern eine umgehende Prüfung der eingegebenen URL, z.B.:

 
Andere Returncodes dienen zur weiteren Information oder sind ggf. handlungsrelevant, z.B.:


Bei dauerhaft ungültigen URLs löschen sie das betreffende Feld 655e bzw. 656e und erfassen in Feld 501 eine Anmerkung „Gültige URL nicht zu ermitteln“. Die Entfernung der URL und der Hinweis sind nur sinnvoll, wenn der Link dauerhaft nicht funktioniert. Es sollte deshalb immer eine Recherche durchgeführt werden, ob evtl. ein neuer gültiger Link ermittelt werden kann. So kann daraufhin die Anmerkung ggf. lauten: „URL ungültig und auch über anderweitige Recherche nicht ermittelbar“.
 

18. Wie ist mit einem institutionsspezifischen Link/URL zu verfahren?

Institutionsspezifische URLs können in einem Feld 656e inkl. der entsprechenden Unterfelder angegeben werden. In Feld 655e dürfen sie nicht angegeben werden, da sie nicht für alle Bibliotheken funktionieren.  
Institutionsspezifische URLs sind meist an einem Parameter zu erkennen, der einer Bibliothek oder einem Konsortium zuzuordnen ist.

Beispiele:

URL für Hochschule Augsburg            
http://proquest_tech_de.safaribooksonline.com/?uiCode=augsburg&xmlId=0028636104


Link für Friedrich-Althoff-Konsortium  
http://services.langenscheidt.de/fak vs. Link für Bayern-Konsortium http://services.langenscheidt.de/bsb



19. Wie sind E-Books zu behandeln, die als Druck-Ausgabe mehrteilig sind?

Für E-Books, die mehrteiligen Druck-Ausgaben entsprechen, kann eine umfassende oder eine hierarchische Beschreibung angelegt werden.
Analytische Beschreibungen, die per Einspeicherung oder Erfassung vorhanden sind, sollen nicht in hierarchische Beschreibungen umgearbeitet werden.


Lizenzpflichtiges oder kostenfreies E-Book, das einer mehrbändigen Druck-Ausgabe entspricht:
Grundsätzlich ist für ein lizenzpflichtiges oder kostenfreies E-Book eine separate Beschreibung anzulegen.

  • Ist ein zusammenfassender Link/URL für alle Bände vorhanden, ist das Erstellen einer umfassenden Beschreibung mit Angabe des für alle Bände geltenden URLs zu empfehlen. Informationen zur Benennung der Bände werden ggfs. in einer Anmerkung verankert.
  • Sind nur URLs zu den einzelnen Bänden vorhanden, wird eine hierarchische Beschreibung mit analytischer Beschreibung der Teile inkl. jeweiliger URL in den untergeordneten Beschreibungen gemacht. Ein ggfs. anzugebendes Produktsigel wird sowohl in der übergeordneten Beschreibung als auch in den untergeordneten Beschreibungen in Feld 078e verankert.

 

 

Kostenfreie Online-Dissertation oder frei zugängliches Digitalisat, das einer mehrbändigen Druck-Ausgabe entspricht und für das eine entsprechende hierarchische Beschreibung der Druck-Ausgabe in der B3Kat-Titeldatenbank vorhanden ist:

  • Die übergeordnete Beschreibung wird zur angereicherten Beschreibung umgestaltet, indem man den Materialcode für Online-Ressource (in Feld 050), das Selektionskennzeichen "ebook" (in Feld 078e) und einen für alle Bände zusammenfassenden Link/URL ergänzt (in Feld 655e $u).
  • Die untergeordneten Beschreibungen werden nur dann mit URLs angereichert, wenn ausschließlich bandspezifische Links/URLs vorliegen sollten.


Bei E-Books, die als Druckwerk in mehreren Teilen erscheinen und bei denen die Teile in verschiedenen Jahren erschienen sind, kann in Feld 419 $c (=Datumsangabe) eine Von-Bis-Angabe und in Feld 425a (=Erscheinungsjahr in Ansetzungsform) das erste Erscheinungsjahr eintragen werden.

Beispiel:

 

 

20. Welche E-Book-Pakete werden laufend erschlossen und welche Verarbeitungswege gibt es im BVB für E-Book-Metadaten?

Einige E-Book-Pakete werden im BVB laufend maschinell durch die Verbundzentrale oder patenschaftlich durch die Verbund-Bibliotheken erschlossen.

Im Patenmodell werden E-Book-Pakete von Patenbibliotheken im B3Kat erfasst und via Gruppenkennung durch Besitzkennzeichenvergabe in die lokalen Kataloge der Bibliotheken mit Lizenz versorgt.

Im Fremddatenmodell werden von Anbietern/Verlagen bereit gestellte Metadaten in den B3Kat eingespeichert und maschinell in die lokalen Kataloge der Bibliotheken mit Lizenz versorgt oder alternativ direkt in den jeweiligen Lokalkatalogindex eingespielt und ggf. erst nachträglich auch im B3Kat eingespeichert. Einen Vergleich der drei möglichen Modelle Schnecke (B3Kat + Lokalsystem) / Gepard (Solr-OPAC-Index + B3Kat) / Wanderfalke (nur Solr-OPAC-Index) finden Sie hier.

Die derzeit koordiniert bzw. kooperativ erfassten Produkte finden Sie hier (Excel-Liste).
In der Übersicht sind die verarbeiteten Lizenztypen und Verarbeitungswege enthalten.

Neu!!!   Zu An- oder Abmeldungen der Teilnahme an den Erfassungsroutinen und zur Erteilung von Metadatenaufträgen nutzen Sie bitte das Online-Formular unter: https://ebkweb.bib-bvb.de 
Login-Daten können bei
ebooks@bsb-muenchen.de angefordert werden.

 

Weitere Informationen zu den Verarbeitungswegen finden Sie in der Präsentation der Fortbildung "E-Book-Metadaten-Verarbeitung im BVB: Workflow, Tools, Tippshier.



21. Was bedeutet Fremddatenmodell und Patenmodell bei der Erschließung von E-Books und welche Aufgaben haben Paket-Betreuer?

Patenmodell oder Patenschaftsmodell bedeutet eine verteilte, manuelle E-Book-Erschließung möglichst auf der Basis von schon in B3Kat vorhandenen Beschreibungen. Dabei übernehmen einzelne Verbundbibliotheken entweder die Erschließung für ein ganzes E-Book-Produkt oder arbeitsteilig für Kollektionen eines E-Book-Angebots oder die Anreicherung um Sacherschließung. Das Patenmodell findet dann Anwendung, wenn die Qualität vom Verlag angebotener Fremddaten nicht ausreichend oder nur mit viel Aufwand zu verbessern ist oder relativ kleine Pakete (bis ca. 150 Titel) bzw. Updates kleinerer Anzahl zu bearbeiten sind. Durch die Bearbeitung im Patenmodell lässt sich eine höhere Qualität erreichen, da häufig auf Basis von Print-Beschreibungen, die schon B3Kat-konforme Sacherschließungselemente haben, gearbeitet werden kann.

Fremddatenmodell bedeutet, dass  von den Anbietern/Verlagen bereit gestellte Metadaten in den B3Kat eingespeichert und maschinell in die lokalen Kataloge der Bibliotheken mit Lizenz versorgt werden.

Falls eine Nachbearbeitung der eingespeicherten Titel notwendig ist, weil bestimmte Inhalte in den Titeldaten gewünscht sind, die aber in den eingespeicherten Fremddaten fehlen (z.B. Normdatenverknüpfung mit Personen), so werden für diese Hochkatalogisierung Bibliotheken als „Paket-Betreuer" eingesetzt.

So werden beispielsweise bei den Springer E-Books monatlich die Springer-E-Book-Metadaten  von der BVB-Verbundzentrale in den B3Kat und die lokalen Kataloge der Bibliotheken mit Lizenz eingespeichert. Für das Hochkatalogisieren mit B3Kat-konformer Sacherschließung (RVK, RSWK-Schlagwörter) und Normdatenverknüpfung (beides ist in den Springer-MARC-Daten nicht vorhanden, da die Metadaten internationalen Standards entsprechen) sind anschließend die Paket-Betreuer zuständig. Diese Vorgehensweise bedeutet für die Paket-Betreuer – im Gegensatz zum reinen Patenschaftsmodell -  einen geringeren Aufwand und keinen Zeitdruck für den primären Nachweis. Im Schnitt dürften die E-Books auch zeitnaher im Katalog nachgewiesen sein. Trotzdem kann eine genauso hohe Qualität bei den Katalogisaten erreicht werden wie bei händischer Katalogisierung. 


Eine Übersicht über die Katalogisierungspaten pro E-Book-Paket finden Sie hier (Excel-Liste).

Die E-Book-Patenmodelle und Paket-Betreuer für B3Kat werden vom Sachgebiet Elektronische Medien in der Bayerischen Staatsbibliothek koordiniert. Kontakt: ebooks@bsb-muenchen.de

 



22. Kann man vom Verlag bereitgestellte MARC-Daten nachnutzen und in B3Kat übernehmen?

Grundsätzlich ist bei allen E-Book-Produkten zu prüfen, ob der Verlag/Anbieter qualitativ brauchbare Fremddaten im Format MARC 21 zur Verfügung stellt.
[Siehe hierzu auch Anforderungen der Verbundsysteme und der DNB an E-Book-Metadaten ; Seiten 1-7].

Bei MARC-Daten in einer Größenordnung bis etwa 150 Titel können diese durch die B3Kat-Bibliotheken mit der Aleph-MARC-Routine selbst in die Titeldatenbank übernommen werden.
Eine Ablaufanleitung für diesen manuellen Import finden Sie
 hier.
Weitere Informationen zur Vorbereitung des Imports finden Sie hier.
Für den manuellen Import sind grundsätzlich auch Pakete mit mehr als 150 Titeln geeignet.

Größere MARC-Datenlieferungen können von der BVB-Verbundzentrale in die Titeldatenbank eingespeichert werden. 
Bitte beachten Sie, dass eine Einspielung von Metadaten durch die Verbundzentrale mit einer gewissen Vorlaufzeit vor dem gewünschten Einspielungstermin zu beantragen ist. Zur Erteilung von Metadatenaufträgen nutzen Sie bitte das Online-Formular unter: https://ebkweb.bib-bvb.de  [Login-Daten können bei ebooks@bsb-muenchen.de angefordert werden].

Wenn eine Bibliothek ein neues PDA/EBS-Modell plant, so sollte der gewünschte Einspielungstermin der Metadaten möglichst frühzeitig mit dem E-Book-Team der BSB abgeklärt werden. Es empfiehlt sich die Frage der Metadatenversorgung bereits vor Festlegung der Vertragslaufzeit zu klären. Nur so kann eine fristgerechte Datenversorgung und Löschung der nicht gekauften E-Books gewährleistet werden. 

Zu den Verarbeitungswegen abhängig vom Erwerbungsmodell siehe auch E-Book-FAQ 20!



23. Warum haben via Fremddaten (MARC-Daten) eingespeicherte E-Books oft keine Verknüpfung zu Normdaten (PND/GKD/SWD) und keine Sacherschließung nach B3Kat-Standards?

Das maschinelle Abgleichen und Zuordnen von in Fremddaten enthaltenen Personennamen, Körperschaften und Schlagwortdaten führt nur teilweise zum gewünschten Ergebnis, da die Ansetzungen in den Fremddaten in vielen Fällen nach anderen Regelwerken oder in anderen Sprachen erfolgt sind. Der redaktionelle Nachbearbeitungsaufwand ist besonders bei großen Fremddateneinspeicherungen mit mehreren Tausend Datensätzen bzw. Normdaten nicht zu bewältigen. Die unverknüpft eingestellten Personennamen, Körperschaften und Schlagwortdaten sind jedoch indexiert und erfüllen damit die Funktionalität als Sucheinstieg.


24. Was ist zu tun, wenn meine Bibliothek die E-Book-Metadaten eines in B3Kat schon vorhandenen Pakets ins Lokalsystem übernehmen will?

Bei zahlenmäßig kleineren E-Book-Paketen (bis ca. 150 Titel) sollten die B3Kat-Bibliotheken ihre Besitznachweise selbst setzen.
Für größere Mengen muss dies mit der BVB-Verbundzentrale koordiniert werden. Z
ur Erteilung von Metadatenaufträgen nutzen Sie bitte das Online-Formular unter: https://ebkweb.bib-bvb.de 


25. Wie sind monografische Online-Reihen und deren Teile zu behandeln?

Wenn mongrafische Reihen parallel als Print- und Onlineversion erscheinen, können für diese separate Reihenbeschreibungen angelegt werden (müssen angelegt werden, wenn die Teile verknüpft werden sollen), da es sich um unterschiedliche Manifestationen handelt (anderer Medien- und Datenträgertyp). Die Teile können jeweils mit der zugehörigen Beschreibung verknüpft werden (Verknüpfung ja/nein von den Bestimmungen der einzelnen Bibliothek abhängig). Entsprechend ist auch eine neue Beschreibung anzulegen, wenn eine monografische Reihe ab einem bestimmten Zeitpunkt ihre Erscheinungsweise ändert  (früher nur Print, jetzt nur Online oder umgekehrt). E-Books sollten folglich wenn möglich (und falls Verknüpfungen zu Reihenbeschreibungen gemacht werden) mit einer Beschreibung für die Online-Reihe verknüpft werden. E-Books, die mit der Print-Reihe verknüpft sind, dürfen an die Online-Reihe umgehängt werden. Für angereicherte Beschreibungen von Printwerk und Online-Dissertation bzw. frei zugänglichem Digitalisat wird ggf. nur eine Verknüpfung mit der Print-Reihe angelegt, mit der Online-Reihe werden diese Titel nicht verknüpft.

Ausnahme: Wenn die Erscheinungsweise einer monografischen Reihe zwischen Online und Print variiert (kein paralleles Erscheinen von Print- und Online-Reihe; kein klarer Wechsel in der Erscheinungsweise; Teile mit unabhängigem Titel erscheinen teilweise Online, teilweise in Print), so ist keine separate Beschreibung für die Onlineversion zu erstellen. Die elektronisch erschienenen Teile dürfen in diesem Fall mit der Print-Reihe verknüpft werden. Mit der Anmerkung "Teilweise online, teilweise gedruckt erschienen" wird in der Beschreibung der monografischen Print-Reihe auf den Sachverhalt hingewiesen.
 

26. Welche Mindestanforderungen gelten für das Hochkatalogisieren von E-Books in B3Kat?

Als Mindeststandards für das Hochkatalogisieren von E-Books gelten die in dieser Arbeitsanweisung formulierten Vorgaben.

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